Roadtrip USA – Letzter Tag in den Staaten
Los ging es mit einem schönem Diner Frühstück in Mega Toms Burger Schuppen. Es gab Fried Chicken mit Toast, Hashbrowns und Soße, ein Frühstück welches bis zum Abend hielt. Noch schnell im Wallmart die letzten Getränkedosen geholt und auf ging’s auf die letzte Wüstenetappe dieser viel zu kurzen Reise.

Brücken in der Wüste? Davon gibt es mehr als erwartet, alle paar hundert meter lagen die Gleise auf Brücken, die Straßen boten auf den Kuppen nach den Dips Airtime vom Feinsten. Zwar ist die Wüste ein trockener Ort, aber wenn es dort mal regnet, dann offensichtlich so viel, dass sich direkt reißende Ströme bilden, wie man auch an den Ablagerungen am Boden erkennen kann. Wie ich erfuhr, regnete es, wenige Tage nachdem ich wieder in Deutschland war, genau dort. Das muss ein fantastisches Schauspiel sein, wenn plötzlich Wasser durch die Wüste fließt und die Pflanzen neu erblühen.

Zahlt man ein paar Autostunden entfernt noch etliche Millionen für ein schönes Eigenheim in verkehrsgünstiger Lage, bekommt man hier die Immobilien quasi hinterhergeschmissen. Es ist warm, sonnig und ab und zu kommt mal ein Puma vorbei.

Tourikitsch. Aber war mut, dat mut! Hab aber leider keine Kitschbiker gefunden. Überall wird man beschissen.

Und noch ein wunderbares Kleinod für den Heimwerker der sich selbst verwirklichen will, ohne sich allzusehr mit der Einrichtung des Vorbesitzers rumplagen zu müssen. Ruhiglage. Geringe Gentrifizierungsgefahr. Unverbauter Blick ins Grüne (solange man die grüne Gardine nutzt) Umweltschonende Leichtbauweise.

Sieht aus wie eine Abraumhalde, ist aber ein alter, erloschener Vulkankrater, der Amboy Crater. Da er aber nicht mehr aktiv ist, musste ich auch keine Jungfrau rein werfen, um den Vulkangott zu besänftigen.

Ein ziemlich einsames Postamt. Trotzdem kamen meine Karten an. Wie schon Lucky Luke sagte, eine Postkutsche kommt immer durch!

Das ist gelebtes Servicedenken. Da ist ein Tierschutzgebiet, in dem die Jagd verboten ist, und dann steht da dieses mutige Schild und hält tapfer die Kugeln auf. You Sir, are a real Hero. Natürlich hab ich mich als braver Tourist auch an die Anweisung gehalten und nicht geschossen. Aus meinen Fallen konnte ich dann immerhin 4 Hasen, 2 Kojoten und 3 Klapperschlangen einsammeln. Gaben ein leckeres Süppchen. Es ist immer schön, die Schilder zu beachten.

Wenn mir in der Wüste ein Zug entgegenkommt, muss ich doch anhalten. Immerhin waren Großvater und Onkel Bahner und als Kind wollte ich Lokführer werden. Und wie er mich da stehen sah hat der Lokführer sogar gehupt und gewunken. Augenpipimoment! Wäre ich noch fünf wär ich glatt rumgehopst. So blieb es nur bei Fotos und Videos. Immerhin kann ich feststellen, dass die Teile deutlich größer und länger als die europäischen sind. Ein klarer Beleg dafür, dass es Dinge gibt, die überm Teich mehr als nur eine Nummer größer sind.

Das ist das Ivanpah Solarkraftwerk. Wo aus Sonnenlicht gute 400MW elektrische Leistung erzeugt werden. Malerisch sind die Sonnenstrahlen die die Solartürme zum Leuchten bringen. Allerdings nicht ganz ungefährlich für die lokale Fauna, es wurden bereits verkokelte Vögel gefunden und rauchende Vögel haben auch schon ihren Spitznamen weg. Ich jedenfalls, möchte meine Hand nicht in die Strahlen halten, das ist ein Turbosolarium. Interessant zu wissen ist, dass bisher nur 8% der geplanten Fläche bebaut sind und diese Kraftwerkstechnologie, bezogen auf die Fläche, einen deutlich besseren Wirkungsgrad als ein Photovoltaikkraftwerk hat. Und das was da so hell leuchtet ist im übrigen tiefschwarz angestrichen.

Vegas Baby! Hab leider keinen wirklich schönen Aussichtspunkt gefunden, bzw. standen mir da ziemlich oft Zäune im Weg. Und ich wollte nicht mit „stand your ground“ Bekanntschaft machen. Diesmal fuhr ich aber nur durch bzw. dran vorbei, mein von einer bekannten Vermittlungsplattform vermittelter Local Guide empfahl mir noch unbedingt und ganz dringend ins Valley of Fire zu fahren und da ich mich gern den örtlichen Riten und Gebräuchen anpasse, tat ich genau das.

Das Valley of Fire hat seinen Namen zu recht. Vor allem wenn die Sonne relativ flach steht, erstrahlen die Felsen in den tollsten Farben.

Auch hier gibts meditative Stapelsteine. Nur relativ wenig Wasser im Hintergrund, da hat es das Chi nicht immer leicht mit dem Fließen.

Meine absoluten Lieblingsvögel!! Die Schopfwachteln. Ich liebe diese Racker! Gibt’s hier in der Gegend einen Zoo wo die rumrennen? Könnte den Kerlchen den ganzen Tag zuschauen.

Im Sommer ist es dort bestimmt schön warm. Im Winter konnte ich dort auch noch Schnee sehen. Im Schatten lagen da mitten in der Wüste einige weiße Flecken rum. Wäre auf den roten Steinen vor blauem Himmel auch ein schöner Anblick und garantiert ein Magnet für niederländische oder russische patriotische Touristen.

Mein treues Gefährt. In einer Wüste mit Schnee hab ich dann doch lieber das Dach geschlossen gehalten.

Da fahr ich jetzt hin, hab noch einen Flieger zu bekommen. Das Timing war wirklich gut. Durch Las Vegas kam ich ohne Stau, gab das Auto im Parkhaus ab, fuhr zum Terminal, Koffer abgeschmissen, Sicherheitskontrolle, schrieb im Abflugbereich noch meine letzten Karten voll und beklebte sie mit meinen letzten Briefmarken und ging nach dem Briefkastenfütterung direkt durch und in den Flieger. Besser konnte ich das nicht timen und hab die Zeit tatsächlich bis zum letzten genutzt. Es war ein absolut toller und einmaliger Urlaub. Einfach ins Auto und immer der Nase nach. Frei sein.